Divertikel / Blasenkrebs / Gynäkologische (Krebs-)erkrankungen

Was sind Divertikel?

Als Divertikel werden kleine Ausstülpungen der Darmwand bezeichnet.
Am häufigsten treten sie im Dickdarm, speziell im Sigma (unterster Abschnitt des Dickdarms) auf.

Divertikulose vs. Divertikulitis

  • Divertikulose: Nur das Vorhandensein von Divertikeln, oft ohne Beschwerden.
  • Divertikulitis: Entzündung der Divertikel – hier können starke Beschwerden entstehen.

Symptome

Viele Menschen mit Divertikeln haben keine Beschwerden.
Kommt es zu einer Entzündung (Divertikulitis), können auftreten:

  • Schmerzen im linken Unterbauch (typisch)
  • Druckschmerz, Abwehrspannung
  • Fieber, Schüttelfrost
  • Übelkeit, manchmal Erbrechen
  • Stuhlunregelmäßigkeiten (Durchfall oder Verstopfung)

Komplikationen bei schwerem Verlauf:

  • Perforation (Durchbruch der Darmwand)
  • Abszesse
  • Fisteln (Verbindungen zu anderen Organen)
  • Bauchfellentzündung (Peritonitis)

Ursachen & Risikofaktoren

  • Ballaststoffarme Ernährung
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Alter (häufiger ab dem 60. Lebensjahr)
  • Chronische Verstopfung und erhöhter Druck im Darm

Diagnose

  • Ärztliche Untersuchung, Tastbefund
  • Blutuntersuchungen (Entzündungswerte)
  • Ultraschall
  • Computertomografie (CT) bei unklaren oder schweren Fällen
  • Darmspiegelung (erst nach Abheilung der akuten Entzündung)

Behandlung

  • Unkomplizierte Divertikulitis: Schonung, Flüssigkeit, ballaststoffarme Kost, bei Bedarf Antibiotika
  • Schwere Fälle: Krankenhausaufenthalt, Antibiotika intravenös, Schmerztherapie
  • Komplikationen (z. B. Perforation): Operation notwendig
  • Langfristig: Ernährungsumstellung (ballaststoffreich, viel Flüssigkeit), Bewegung

Vorbeugung

  • Ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte)
  • Viel trinken (2–3 Liter täglich, wenn keine medizinischen Gründe dagegen sprechen)
  • Regelmäßige Bewegung
  • Normalgewicht anstreben
  • Vermeidung von chronischer Verstopfung

Was ist Blasenkrebs?

Blasenkarzinome sind bösartige Geschwulste der Harnblase.
In den meisten Fällen handelt es sich zunächst um oberflächliche Tumoren, die sich auf die Schleimhaut der Blase beschränken.
Im fortgeschrittenen Stadium kann der Tumor in die Blasenwand einwachsen – dann muss unter Umständen die gesamte Blase entfernt werden.

Symptome

Frühe Stadien verursachen oft keine oder nur unspezifische Beschwerden. Typische Anzeichen sind:

  • Blut im Urin (sichtbar oder nur im Urintest nachweisbar)
  • Häufiger Harndrang
  • Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
  • Unterbauchschmerzen

In fortgeschrittenen Stadien können zusätzlich auftreten:

  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Leistungsknick, Müdigkeit
  • Schmerzen im Becken oder Rücken

Ursachen & Risikofaktoren

  • Rauchen (wichtigster Risikofaktor, da Schadstoffe über den Urin in die Blase gelangen)
  • Kontakt mit bestimmten Chemikalien (z. B. in Farben, Lösungsmitteln)
  • Chronische Blasenentzündungen
  • Strahlen- oder Chemotherapie in der Vorgeschichte
  • Höheres Alter (häufiger ab dem 60. Lebensjahr)
  • Männer sind häufiger betroffen als Frauen

Diagnose

  • Urinuntersuchung (Blut, Tumormarker)
  • Ultraschall der Harnblase
  • Blasenspiegelung (Zystoskopie) mit Gewebeentnahme
  • CT oder MRT bei Verdacht auf Ausbreitung

Behandlung

Die Therapie richtet sich nach Stadium und Ausbreitung:

  • Oberflächliche Tumoren: Entfernung über die Harnröhre (TUR-B), ggf. anschließende Instillationstherapie (z. B. Chemotherapie oder Immuntherapie in die Blase).
  • Muskelinvasive Tumoren: Entfernung der Blase (Zystektomie) mit Ersatz durch künstliche oder neugebildete Blase.
  • Fortgeschrittene / metastasierte Stadien: Chemotherapie, Immuntherapie, zielgerichtete Therapien.

Vorbeugung

  • Nichtrauchen (wichtigste Maßnahme!)
  • Viel trinken (spült die Blase regelmäßig)
  • Vermeidung von Kontakt mit krebsauslösenden Chemikalien
  • Regelmäßige ärztliche Kontrollen bei Risikopatienten (z. B. Raucher, Chemikalienexposition)

Überblick

Unter gynäkologischen Krebserkrankungen versteht man bösartige Tumoren der weiblichen Geschlechtsorgane.
Am häufigsten betroffen sind:

  • Eierstock (Ovarialkarzinom)
  • Gebärmutterhals (Zervixkarzinom)
  • Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom)
  • Scheide (Vaginalkarzinom)
  • Schamlippen (Vulvakarzinom)

Früherkennung spielt eine entscheidende Rolle, da die Heilungschancen im frühen Stadium deutlich besser sind. Bei Beschwerden früh zum Arzt gehen.

 

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Bösartiger Tumor der Eierstöcke. Oft bleibt er lange unbemerkt, da Symptome unspezifisch sind.

Symptome

  • Völlegefühl, Blähungen
  • Unspezifische Bauchschmerzen
  • Zyklusstörungen
  • Später: Bauchwasser (Aszites), Gewichtsverlust

Risikofaktoren

  • Höheres Alter
  • Familiäre Belastung (BRCA1-/BRCA2-Mutationen)
  • Kinderlosigkeit, wenige Schwangerschaften

Behandlung

  • Operation (Entfernung von Eierstöcken, Eileitern, oft Gebärmutter)
  • Chemotherapie
  • In manchen Fällen zielgerichtete Therapien (z. B. PARP-Inhibitoren)

 

Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)

Entsteht meist durch Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV). Kann durch Vorsorge (Pap-Abstrich, HPV-Test) früh erkannt werden.

Symptome

  • Anfangs keine Beschwerden
  • Später: Blutungen nach Geschlechtsverkehr, Zwischen- oder Schmierblutungen
  • Schmerzen im Beckenbereich

Risikofaktoren

  • HPV-Infektion (wichtigster Faktor)
  • Rauchen
  • Geschwächtes Immunsystem

Behandlung

  • Frühe Stadien: Operation (Konisation, Entfernung des Gebärmutterhalses)
  • Fortgeschritten: Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie), Strahlentherapie, Chemotherapie

 

Gebärmutterschleimhautkrebs (Endometriumkarzinom)

Bösartiger Tumor der inneren Schleimhaut der Gebärmutter. Tritt meist nach den Wechseljahren auf.

Symptome

  • Blutungen nach der Menopause
  • Starke oder unregelmäßige Monatsblutungen
  • Unterbauchschmerzen

Risikofaktoren

  • Hormonelle Faktoren (z. B. Östrogenüberschuss)
  • Übergewicht
  • Diabetes mellitus

Behandlung

  • Operation (Entfernung von Gebärmutter und oft Eierstöcken)
  • Je nach Stadium: Strahlentherapie oder Hormontherapie

 

Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom)

Seltene Krebsart, meist im höheren Alter. Oft durch HPV-Infektion mitverursacht.

Symptome

  • Blutungen, Ausfluss
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Später: tastbare Tumoren in der Scheide

Risikofaktoren

  • HPV-Infektion
  • Vorstufen (z. B. Vaginale intraepitheliale Neoplasie – VAIN)

Behandlung

  • Operation, wenn möglich
  • Strahlen- und/oder Chemotherapie bei fortgeschrittenen Stadien

 

Schamlippenkrebs (Vulvakarzinom)

Bösartiger Tumor der äußeren Geschlechtsorgane. Relativ selten, nimmt aber in den letzten Jahren zu.

Symptome

  • Juckreiz, Brennen
  • Knoten oder Wucherungen an den Schamlippen
  • Schmerzen oder Blutungen

Risikofaktoren

  • HPV-Infektion
  • Chronische Entzündungen (z. B. Lichen sclerosus)
  • Höheres Alter

Behandlung

  • Operation (Entfernung des Tumors oder größerer Teile der Vulva)
  • Strahlentherapie, Chemotherapie bei fortgeschrittenen Stadien

Vorbeugung für gynäkologische Krebserkrankungen

  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt (Pap-Abstrich, Ultraschall)
  • HPV-Impfung für Mädchen und Jungen
  • Gesunde Lebensweise: Nichtrauchen, normales Gewicht, Bewegung
  • Frühzeitige Abklärung von unregelmäßigen Blutungen, Schmerzen oder Veränderungen im Genitalbereich

Weitere ausführliche Informationen zu Blasenkrebs und Gynäkologischen Erkrankungen  gibt es direkt auf den Seiten der entsprechenden SHO.