Lynchsyndrom
- Lynch-Syndrom
Das Lynch-Syndrom, auch erblich bedingter Darmkrebs genannt, ist eine genetische Veränderung, die in manchen Familien gehäuft vorkommt. Wer diese Veränderung in sich trägt, hat ein deutlich höheres Risiko, an Darmkrebs oder an bestimmten anderen Krebsarten zu erkranken. Dazu gehören zum Beispiel Krebs der Gebärmutter, der Eierstöcke, des Magens oder auch der Harnwege. Wichtig ist aber: Nicht jeder, der das Lynch-Syndrom hat, erkrankt zwangsläufig an Krebs – es handelt sich immer nur um ein erhöhtes Risiko.
Die Ursache liegt in bestimmten Genen, die normalerweise Fehler im Erbgut unserer Zellen reparieren. Wenn diese Gene durch eine Veränderung nicht mehr richtig funktionieren, können sich solche Fehler leichter ansammeln und Krebszellen entstehen.
Das Lynch-Syndrom wird vererbt, das heißt, es kann innerhalb einer Familie von Generation zu Generation weitergegeben werden. Schon wenn ein Elternteil davon betroffen ist, besteht eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent, dass die Kinder die Veränderung ebenfalls erben. Deshalb ist es wichtig, nicht nur den Patienten selbst, sondern auch die Angehörigen in die Beratung mit einzubeziehen.
Die Diagnose wird in der Regel durch einen Gentest gestellt. Außerdem kann das Gewebe eines Tumors untersucht werden, um Hinweise auf das Syndrom zu finden. Wenn bei einer Person das Lynch-Syndrom festgestellt wird, kann das für die ganze Familie wertvolle Informationen liefern.
Besonders wichtig ist die Vorsorge. Menschen mit Lynch-Syndrom haben oft schon in jüngeren Jahren ein höheres Risiko für Darmkrebs. Deshalb beginnen die empfohlenen Darmspiegelungen früher als bei anderen Menschen und werden in kürzeren Abständen wiederholt. Frauen erhalten zusätzlich regelmäßige gynäkologische Kontrollen. In manchen Fällen wird sogar die vorbeugende Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken diskutiert, wenn das persönliche Risiko besonders hoch ist.
- Wahr oder falsch 🙂
